Retour in der Schweiz und es fühlt sich an, als ob einem ein Brett gegen den Kopf geschlagen wurde. Nass, kalt, garstig und irgendwie etwas unwirklich. Als Akklimatisierungsphase reichte da auch die 10 stündige Autofahrt nicht aus. Bevor wir uns aber wieder in den Arbeitsalltag stürzen, fehlt noch der Rückblick auf unsere letzten 1 1/2 Segeltage. Das holen wir hier nach (Anmerkung des Schreibpraktikanten: Der folgende Text wurde von seinen beiden Chefs weder gegengelesen noch autorisiert. An dieser Stelle aber ein grosses Dankeschön für das entgegengebrachte Vertrauen).
Nach der Partynacht im Club Lucia auf der Lucia, blinzelten am nächsten Morgen fast alle etwas verkatert in den einmal mehr wolkenlosen Himmel über Südfrankreich. Wenn wir aber etwas gelernt haben in dieser Woche, nebst der Erkenntnis, dass 5 Euro Rotwein aus Frankreich tendenziell eher ungeniessbar ist, dann, dass ein morgendlicher (auch unfreiwilliger) Sprung ins kühle Nass in jeder Hinsicht Wunder bewirkt. Mit neuem Elan und bereits aufkommender Wehmut nahmen wir den letzeen Segeltag in Angriff. Dazu gehörte eine weitere Runde E-S-E-L Volleyball am Strand. Die SUPs wurden beladen und Simu und Janinne gingen voller Tatendrang voran. Zielstrebig steuerten sie den erstbesten Strandabschnitt an. Bei Ankunft stellten sie fest, dass ihnen ein älterer, ganzkörpersonnengebräunter Herr gegenübersteht, die Arme in die Hüfte gestemmt und stolz sein Adamskostüm präsentierend. Etwes verdutzt schweifte der Blick der beiden nach links und nach rechts und sie stellten fest, dass es nebst weiteren Adamskostümen auch noch ganz viele Evaköstume zum Bestaunen gab. Da man diesen Garten Eden nicht weiter stören wollte, ging es für den Volleyballspass einen Strand weiter. Wer beim E-S-E-L Spiel verlor, musste sich einmal ins Wasser wagen und sich anschliessend im Sand panieren lassen. Unser Seebär belegte bei der Anzahl Panierungen den Spitzenplatz.
Nach der Spielerunde versammelten wir uns zurück auf Deck und nahmen die letzten Seemeilen unseres Törns in Angriff. Mäthu gab uns vorher noch ein Briefing, wie wir die Hafenmanöver bewältigen werden und alle hätten dann die ihnen zugeteilte Aufgabe kennen sollen, hätten. Ein letztes Mal genossen wir den Wind in unseren Haaren, das Salzwasser in den Augen und den weiten Blick aufs Mittelmeer hinaus. Auf dem Weg nach Saint-Raphaël verabschiedeten wir uns von unserem Bordbasilikum, der uns während einer Woche treuen Dienst erwiesen hatte. Die Bestattungszeremonie wurde diesem Dienst leider nicht ganz gerecht. Wie dem auch sei, in Saint-Raphaël angekommen, ging es nun ans Hafenmanöver. Zuerst tanken, dann parkieren. Wie Mäthu diese Manöver absolvierte, war an Ruhe und Perfektion fast nicht zu übertreffen. Damit beeindruckte er sogar die lokalen Hafenmitarbeiter rund um Pesche und Co. Einziger Stressfaktor war wohl die Sache, dass der Rest der Crew nicht zu jedem Zeitpunkt zu 100% wusste, ob er oder sie nun tatsächlich die ihnen zugeteilte Aufgabe erledigte oder nicht 😉
Nach dem letzten Ankertunk verabschiedeten sich die einen in Richtung Städtli, die anderen auf die Hafenmauer und der Rest blieb an Bord. Was allen gemein war: Dusch- und WC-Besuch mit festem Boden unter den Füssen. Auch wenn der Boden zwar fest war, wackelten beim einen oder der anderen gehörig die Wände.
Nach einem letzten gemeinsamen Abendessen gönnten wir uns an Bord die letzten Gläser Rosé und einen Tropfen Rhum. Well deserved würden wir sagen!
Nach einer kurzen Nacht ist die Geschichte des Abreisetages schnell erzählt: Aufräumen, Boot abgeben und ab nach Hause. Das Aufräumen und das nach Hause gehen klappten bestens, das mit dem Boot abgeben hat sich erst dann erledigt, als Pesche von der Vermietungsfirma nicht erschien und am Telefon meinte, er sei am Morgen gar nicht vor Ort, das passe aber schon mit dem Kat und er hoffe, wir kommen gut zurück in die Schweiz. Wie es jetzt hier Zuhause ausschaut, wisst ihr selbst und habt ihr sonst eingangs lesen können. Wohl mitunter der Grund, weshalb Simu, Hedi und Janinne noch ein paar Tage länger in Südfrankreich bleiben.
So, damit sind wir am Ende unseres Segeltörns an der Côte d’Azur angelangt. Wir bedanken uns fürs treue Mitlesen und hoffen, der Sommer wird auch in der Schweiz irgendwann Einzug halten. Die Woche war unglaublich schön und die famose Segelcrew rund um unseren grossartigen Skipper Mäthu hatte einen Spass, mindestens so gross wie Brigitte Bardots Anwesen direkt am Meer.
Wir sind dann mal Tschüss, Au Revoir und auf Wiedersehen!


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