Das Nebelhorn auf unserem Kat ist ja eigentlich dazu da, um bei nicht ganz so guter Sicht auf siche aufmerksam zu machen. Zwei unserer Crew-Mitglieder haben am morgen früh eine weitere Verwendung dafür ausfindig gemacht: Weckhorn. Die Leidtragenden dieser Entdeckung waren Lucia und Janinne, die damit ganz gemütlich aus dem Land der Träume geholt wurden. Wobei das mit dem Gemütlich natürlich Ansichtssache war. Entschädigt wurden sie mit einem traumhaften Zmorgen, bestehend aus Birchermüesli und weiteren Delikatessen, und einem wolkenlosen Himmel!
So wolkenlos der Himmel war, so kräftig blies der Wind. Des Skippers kühnsten Träume schienen wahr zu werden. Die geneigte Leserschaft erkennt den Konjunktiv in dieser Formulierung. Die Wellen begannen den Kat zu umschwappen, der Wind blies das Segel auf, der Kat nahm fahrt auf. Ein Knoten, zwei Knoten, drei Knoten, vier Knoten, fünf Knoten, sechs Knoten, siebe… Rätsch! Voller Entsetzen ging Mäthus Blick zum Segel hoch und für einmal versteinerte sich sein Gesichtsausdruck. Was als Segeltraum begann, drehte sich innert Kürze zum Segelalptraum: Die Vorliekbefestigung des Grosssegels ist gerissen! Zum Glück hatte Mäthu die beiden erfahrenen Segelgehilfen Hedi und Lu zur Seite und gemeinsam brachten sie die Situation innert Kürze unter Kontrolle. Ans Weitersegeln war nicht mehr zu denken und einmal mehr mussten wir auf den guten alten Verbrennungsmotor zurückgreifen. Des einen Alptraum des anderen Kindheitstraum. Deshalb hier eine Quizfrage: Was hat ein Katamaran auf dem Mittelmeer mit einer Wildwasserbahn im Europa Park zu tun? Genau, 100% FUN! Cindy, Simu und Chrigu nutzten die Gunst der Stunde und setzten sich flugs ganz vorne beim Kat ins Netz. Jetzt hiess es, gut festhalten und so laut schreien, wie es nur geht. Die Schaumkronen der Wellenberge erhoben sich immer höher, bis sie schliesslich die Höhe von mindestens dem Berner Münster erreichten (wie es im Swiss Miniatur ausgestellt ist. Wobei die Wahrheit wohl irgendwo dazwischen liegt). Anstatt Angst, sprach pure Freude aus ihren Augen! Lunapark auf dem Mittelmeer, was wünscht man sich mehr?
Apropos Park! Parkieren kann Mäthu ja, bisher ist aber ein wenig der Wurm drin. Schlussendlich klappte es im sechsten Versuch, was immerhin eine 30 prozentige Steigerung im Vergleich zum ersten Tag darstellte. Tagesziel war übrigens Rade de la Badine (stimmt vielleicht auch nicht, weil der Logbucheintrag ist in etwa so schwierig zum Lesen wie ägyptische Hyrogliphen). Mit dem Feldstecher machte Janinne den nächsten Crewtraum ausfindig: Eine Strandbar! Das Ziel war entsprechend schnell bekannt, der Weg auch und die Art und Weise ebenfalls: Wir geben Dingis Khan eine nächste Chance zur Eroberung des Festlandes. Das Unterfangen begann gut und wir fanden zu acht Platz auf diesem Wasserpferd. Die Zügel überliessen wir voller Vertrauen der passionierten Reiterin Lu, für die in diesem Moment ein Traum in Erfüllung ging. Das anschliessende Handling von Dingis Khan benennen wir gelinde gesagt einmal als suboptimal und nur knapp entgingen wir einer Tunnelfahrt unter dem Kat hindurch. So schön der Traum eines kühlen Mojitos also begann, so schnell zerplatzte dieser wieder, vorerst. Mäthu und Hedi nahmen sich dem Motor an und so ging es doch noch ans Festland. Ein paar Caipis, Mojitos und Cola Zeros später, und um 220 Euro leichter, fanden wir uns zurück auf Dingis Khan. Ihr könnt euch denken, was nun geschah: Dingis Khan machte, wie immer, keinen Wank. Dank der Kontaktsfreudigkeit unserer Crew-Mitglieder wurden wir zum ersten Mal in diesen Ferien abgeschleppt. Was traumatisierend begann, fand einen versöhnlichen Abschluss.
Das anschliessende Abendprogramm bestand aus einem pünktlich aufgetischten Pasta-Abendessen con Casa Baldegger (vor allem für fast-hangry-Jannine selber wertvoll), Deep Talk auf dem Bug, Tanzeinlagen auf dem Heck und Céline Dion auf dem ganzen Kat!
Our heart will go on, eures hoffentlich auch und wir lesen uns wieder hier auf diesem Blog!
Affaire à suivre!
Download the track in GPX format
Hallo zäme.
Spannend Eure Kommentare zu lesen, man fühlt sich fast wie selber auf dem Törn. Die schönen Fotos machen uns ein wenig neidisch bei uns regnet es leider. Wir mögen euch das schöne Wetter aber von Herzen gönnen, geniesst es. Mit dem Material habt ihr ein bisschen Pech, aber wenn man gut improvisieren kann ist alles halb so schlimm. Geniesst die Tage auf und im Mittelmeer, bis bald. Liebe Grüsse
Alex Schneuwly