Mea culpa zum Zweiten. Die Redaktionskommission hat das Blogbuchschreiben trotz gelobter Besserung nicht wirklich proaktiver in Angriff genommen.
Heute stand ein kurzes Buchtenhopping auf dem Segelprogramm (was lustig ist zu schreiben, wenn man den Text dazu mit zweitägiger Verspätung verfasst). Wir kurvten sozusagen einmal um den nächsten Felsen und suchten uns erfolgreich den nächsten Ankerplatz. Auf dem Weg dorthin funktionierten wir unseren Kat aber noch kurzerhand zum Zugpferd fürs Wakeboarden um. Hedi zeigte vor, wie das geht und surfte einmal quer übers Mittelmeer. Bei Lu weckte er damit den Appetit. Nach einer kurzen Instruktion von Surflehrer Hedi stürzte sie sich ebenfalls erfolgreich in die Fluten und ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, wird es wohl nicht das letzte Mal gewesen sein in ihrem Leben. Anschliessend machten wir kurz die Crewrunde und fragten, wer sich sonst noch 20 Meter hinter dem Kat herziehen lassen möchte. Dabei hätte man den Eindruck bekommen können, dass wir uns eigentlich auf einem Invalidenschiff befinden anstatt auf dem Ferienkat, so viele Blessuren brachte diese Umfrage zu Tage. Simu entschied sich nach längerer Bedenkzeit dann doch noch, es trotz lädierter Schulter auch zu wagen. Ganz nach dem Motto: Clever ist es nicht, Spass macht es aber trotzdem! Und auch bei ihm wird es wohl nicht der letzte Stand auf dem Wakeboard gewesen sein.
Bei Ankunft am Plage d’Anse du bon Renaud erspähten unsere mittlerweile geübten Seeaugen schnell die Beachbar. Damit stand auch das Nachmittagsprogramm fest: Dingis Khan erhielt seine letzte Chance und ab ans Land. Ein paar Minuten nutzte er diese, anschliessend gab er einmal mehr den Geist auf. Zum Glück haben wir im Paddeln mittlerweile ja Übung. An der Beachbar genossen wir ein mediterranes Apéro-Plättli, danach teilten wir uns auf in Team-Kat und Team-Einkauf. Team-Einkauf zuerst, weil unspektakulär. Auf der Einkaufsliste stand: Wasser, Milch, Tomaten. Gekauft wurde: Rotwein, Käse, Aufschnitt, Süsses, Gurken, Wasser, Milch, Tomaten. Team-Kat als Zweites, weil spektakulärer: Geplant war, zum Kat zurückzuschwimmen, was als Masterplan aber schnell verworfen wurde. Nachdem die Lifeguards besseres zu tun hatten als Hilfe zu leisten, wurden als Ersatz zwei ca. 65-jährige Männer aquiriert, die einen SUP-Shuttleservice zum Unkostenbeitrag eines Bieres anboten.
Nach getaner Einkaufsarbeit gönnten wir uns ein Abendessen im Städtchen Porquerolles, wo wir vorgängig telefonisch einen Tisch reserviert hatten. Bei der Ankunft im Restaurant mussten wir mit Erstaunen feststellen, dass sie nichts von einer solchen Reservation wussten, glücklicherweise aber noch einen Tisch frei hatten. Bis heute wissen wir nicht, in welchem Restaurant auf der Welt an diesem Abend ein Tisch lautend auf den Namen Isler frei blieb..
Für die Rückkehr zum Boot wurde einmal mehr gepaddelt und nach einer Tichu-Runde zu später Stunde verkrochen wir uns wieder in den Kajüten.
Salutations aus la Grande Nation und à plus tard.
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