Eins vorneweg: Wir haben die letzten Tage auf hoher See sooo fest genossen, dass das mit dem tapferen Schreiberlein ein wenig zu kurz kam, mea culpa! Die Redaktionskommission gelobt Besserung auf den letzten Segelmeilen.
Jetzt aber: Mussten die letzten Tage sehr kreative Wege gefunden werden, um die Crew aus den Kajüten zu kriegen, waren heute für einmal alle bereits um halb neun wach und was gestern noch nicht funktionierte, klappte heute: Segel hiessen und ab der Kat! Seebär Simu wurde von Mäthu in die hohen Künste des Windlesens, des Kurssetzen und der Wendemanöver eingeführt und fühlte sich auf Anhieb in seinem Element. Mit breitem Grinsen flogen wir regelrecht über die Mittelmeerwellen. Was die einen auf Deck arbeiteten, flenzten die anderen irgendwo.
Bevor wir in unserer heutigen Bucht ankamen (Plage Notre-Dame), haben wir noch eine beschissene Geschichte zum Erzählen: Die erfahrenen Segler:innen (Gendering, ein ganz eigenes Kapitel unseres Segeltörns ;)) unter euch wissen, dass man während dem Segeln den Fäkaltank öffnen muss und diesen bei Ankunft in der Bucht jeweils wieder schliesst. In guter alter binärer Geschlechtermanier sind bei uns die WC’s getrennt nach Frauen und Männer. Und um ganz klischeemässig weiterzuschreiben, funktionierte das am heutigen Tag in Sachen Sauberkeit auf dem Männer-WC schlechter als auf dem Frauen-WC. Wobei man fairerweise erwähnen muss, dass das wohl weniger an den Männern auf dem Schiff als an den technischen Gegebenheiten unseres Kats lag (der wiederum ja weiblich ist #lucia). Wie dem auch sei, Hedi suchte also die Toilette auf und sah sich bei diesem WC-Gang mit einer WC-Schüssel konfrontiert, die bis oben mit einer undefinierbaren braunen Sauce gefüllt war und sozusagen der Endgegner aller Hobbysegleralpträume darstellt. Just in diesem Moment erklomm unser Kat den nächsten Wellenberg, stürzte sich ins nächste Wellental und die WC-Sauce schwappte über. Hedi reagierte cool (ob wegen des Schocks oder weil total abgebrüht, konnten wir bis heute nicht klären), nahm sein Kite-Material auf Deck und informierte Skipper Mäthu über das Malheur. Seebär Simu nahm sich der (un)dankbaren Aufgabe an, die Toilette wieder in den Ausgangszustand zu bringen. Die Bilder und das Kopfkino blieben hängen und seither ist jeder WC-Gang von einer gewissen Skepsis begleitet.
Am Ziel angekommen, trumpfte Mäthu für einmal mit seinen Anker-Skills auf und sicherte uns einen wunderschönen Platz nahe am Land. Da auf Dingis Khan weiterhin kein Verlass war, ist und wohl immer so bleiben wird, gingen wir mit den SUPs an Land, ertauchten vorher aber noch den Anker und gaben Mäthu grünes Licht für sein eben getätigtes Manöver. Der karibikähnliche Strand funktionierten wir in ein Watervolleyballfeld um und spielten ein, zwei, drei Runden E-S-E-L und sorgten mit unseren Volleyball(nicht)skills für die allgemeine Belustigung des gesamten Strandes (die Spielanleitung kann bei Bedarf bei der Crew abgeholt werden, einfach in die Kommentare schreiben). Bei der Bootsrückkehr zählten wir Minus eine Taucherbrille aber immerhin waren alle Landgänger wieder zurück.
Zum Tagesabschluss begrüssten wir unser neues Crewmitglied Pesche the Unicorn in der Runde, genossen ein vorzügliches Curry und hatten grösste Mühe, die Augen beim EM-Halbfinal offenzubehalten. Für viele läutete das mittlerweile schon obligate Blog-Guetnachtgschichtli die Schlafenszeit ein, andere wollten sich mit diesem Tagesabschluss aber noch nicht zufrieden geben und stürzten sich zu später Stunde in eine Spielerunde. So viel sei dazu gesagt: Wörterkombinatorik, Wörterzusammenhänge sehen und Diskussionen dazu führen, geht wohl einfacher vor als nach Mitternacht.
La vie est belle, bonne nuit und à demain!


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2 Kommentare

  1. Salut zäme,
    Wir beniede euch um das wunderbare Wätter u danke für die klasse Gschichte.
    Bis ufs Toilettiere wäre wir o grad gärn debi.

    Häbet no vüu Spass u danke euch für die tolle Bilder u Gschichte
    Gruess
    Ingrid

  2. Guete Morge liebi Sägler
    Ja es het aues sini tückische Ablöuf ufem Sägler…. Itz blibt ja no für de letscht Tag um witeri möglichi Überraschige😉
    Witer via Spass zum letschte Sägutag⛵️
    Es Grüessli usem Türlistock

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